Zensur in Rom - Gemeinsame Presseaussendung der FLC CGIL Nazionale und der FLC CGIL Rom und Latium

Zensur in Rom - Gemeinsame Presseaussendung der FLC CGIL Nazionale und der FLC CGIL Rom und Latium

Rom, 7. November 2024 - Mit beispielloser Sorgfalt und Schnelligkeit hat das Schulamt der Region Latium gegen Prof. Christian Raimo [Lehrer am Gymnasium „Archimede“ in Rom sowie bekannter Schriftsteller und Essayist] die Disziplinarstrafe einer dreimonatigen Suspendierung vom Dienst bei halbem Gehalt verhängt, weil er sich kritisch über die Politik des Bildungsministers Valditara geäußert hatte. Laut FLC CGIL Nazionale und FLC CGIL Rom und Latium ist diese Entscheidung nicht durch tatsächliche disziplinarische Verstöße gerechtfertigt, sondern zielt vielmehr darauf ab, durch die Instrumentalisierung des Verhaltenskodex für öffentliche Bedienstete ein Klima der Kontrolle und Einschüchterung gegenüber dem gesamten Schulpersonal zu schaffen.

Anstatt die Integrität des Berufsstandes zu schützen, wird der Kodex dazu benutzt, die freie Debatte zu unterdrücken und zu ersticken, indem die Lehrpersonen zur reinen Ausführung der ministeriellen Linie degradiert werden, die keinen Raum für die Ausübung der vollen Bürgerrechte lässt.

Wir halten diese Maßnahme für beispiellos schwerwiegend, da Raimo seine Ansichten und Ideen im Rahmen einer politischen Kundgebung und nicht in der Schule oder während des Dienstes geäußert hat [in einer politischen Debatte außerhalb der Schule hatte er den Minister mit dem „Todesstern“ aus dem Film „Star Wars“ verglichen].

Für die FLC CGIL und die FLC CGIL von Rom und Latium ist dieser Akt nichts anderes als eine als Disziplinarmaßnahme getarnte politische Zensur und eine Einschränkung der Meinungsfreiheit, die von der italienischen Verfassung allen Bürger*innen unabhängig von ihrer Arbeitssituation garantiert wird.

Wir halten es für inakzeptabel, dass versucht wird, das Recht auf Kritik einzuschränken und Lehrpersonen sowie das gesamte Personal daran zu hindern, ihre Gedanken frei zu äußern. Diese Maßnahme ist ein ernstes Signal an die gesamte Bildungsgemeinschaft und eine beunruhigende Warnung: Jede abweichende Meinung wird bestraft.

Die FLC CGIL zeigt nicht nur ihre uneingeschränkte Solidarität mit Prof. Raimo, sondern wird auch alle rechtlichen und gewerkschaftlichen Schutzmaßnahmen ergreifen, um diese Maßnahme anzufechten, und ruft das gesamte Personal auf, sich an den Initiativen zur Verteidigung der Meinungsfreiheit zu beteiligen.

Jetzt zensiert uns alle!